Agrarpolitik - der Podcast

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Agrarpolitik mit Rolf Bernhard: «Wir müssen einen Schritt weitergehen und die Produktion miteinbeziehen.»

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Agrarpolitik mit Rolf Bernhard: «Wir müssen einen Schritt weitergehen und die Produktion miteinbeziehen.»

Rolf Bernhard leitet den Bereich Agronomie und Produktionssysteme beim Migros Genossenschaftsbundes. Er steht für die Zusammenarbeit vom Feld bis auf den Teller und will noch näher zur Scholle.

Redaktion
Jan 14
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Agrarpolitik mit Rolf Bernhard: «Wir müssen einen Schritt weitergehen und die Produktion miteinbeziehen.»

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14. Januar 2023 | Staffel 7, Episode 4

👋 Guten Morgen und herzlich Willkommen zur ersten Folge Agrarpolitik – der Podcast im neuen Jahr. 💫

Für den Bundesrat ist klar, dass die Land- und Ernährungswirtschaft Ernährungssicherheit durch Nachhaltigkeit von der Heu- bis zur Essgabel herstellt. Diese Stossrichtung formulierte er bei der Beantwortung der Kommissionspostulate, die im Zuge der Sistierung der Agrarpolitik 2022+ in Auftrag gegeben wurde.

Heute Fragen wir Rolf Bernhard, wie schnell die Agrarpolitik entwickelt werden soll (oder muss). Der Leiter Agronomie und Produktionssysteme beim Migros Genossenschaftsbund zeigt, welche Rolle der MGB in der Agrarpolitik und in den Märkten spielt und warum es mehr Zusammenarbeit braucht.

Schön sind Sie da🙏

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Rolf Bernhard leitet den Bereich Agronomie und Produktionssysteme beim Migros Genossenschaftsbund. Er nimmt in dieser Funktion agronomische Themen aus Marketing- und Kundensicht auf und verschafft Überblick über die ganze Wertschöpfungskette.

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Wer in der Schweiz über Veränderungen in der Land- und Ernährungswirtschaft nachdenkt, kommt über kurz oder lang am Detailhandel nicht vorbei. Migros und Coop sind neben der Fenaco vermutlich die bedeutendsten Genossenschaften für die Schweizer Landwirtschaft. Sie sind in den Wertschöpfungsketten zentrale Akteure; es liegt deshalb auf der Hand, dass sie bei der Umsetzung des Postulatsberichtes eine zentrale Rolle spielen. Das zeigt auch das Gespräch mit Rolf Bernhard.

Grundsätzliche Stossrichtung stimmt

«Die grundsätzliche Ausrichtung des Postulatsberichtes deckt sich mit der Strategie des Konzerns», sagt Rolf Bernhard. Dass die Strategie die ganze Wertschöpfungskette in die Pflicht nimmt, sieht Bernhard positiv. «Wir wollen die intensive Zusammenarbeit nutzen, und noch näher an die Produktion rücken.»

Der Postulatsbericht schafft dafür nutzbare Grundlagen. Das Zukunftsbild der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft deckt sich mit den Überlegungen der Migros. Rolf Bernhard stellt gleichzeitig fest, dass viele Ansprüche an die Landwirtschaft gestellt werden. «Das müssen wir ernst nehmen und differenziert besprechen und Lösungen finden», so der Agronom.

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Der MGB war wie viele andere Akteure auch Teil der Begleitgruppe, die das Bundesamt für Landwirtschaft eingesetzt hat. «Der Postulatsbericht zeigt, dass wir die Ressourcen schützen und effizient nutzen müssen», sagt Rolf Bernhard. Für ihn ist klar, dass Verarbeitung und Handel zur Verbesserung der Ressourceneffizienz beitragen müssen und der Weg in der Zusammenarbeit liegt. «Dass wir die Sortimente nachhaltiger und hocheffizient mit der Produktion zusammen gestalten und entwickeln, das ist eine ganz neue Dimension», sagt Bernhard.

Ernährung und Produktion verändern sich

«Wir sehen, dass die Ernährung sich anpassen muss, um nachhaltiger zu werden. Das braucht einen Umbau im Sortiment. Und es bedingt eine Anpassung der Fruchtfolge.» Da gestalte die Migros die Zusammenarbeit mit den Abnehmern aktiv, sagt Rolf Bernhard. Er vertritt über die Akteure der Migros-Industrie einen der grössten Einkäufer von landwirtschaftlichen Produkten in der Schweiz. «Wir sind gewohnt, die richtigen Rohstoffe und Lebensmittel so effizient wie möglich zu beschaffen, Produkte herzustellen und sie zu verkaufen. Es geht darum, so effizient wie möglich zu sein», erklärt Bernhard.

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Trotzdem: die Bedeutung der Migros dürfe nicht überschätzt werden. Wie Rolf Bernhard sagt, braucht es das Zusammenspiel mit der Politik. «Die Migros kann Vorreiterin sein für neue Lösungen – etwa zusammen mit Bio- und IP-SUISSE beim Anbau von pestizidfreiem Weizen. Das wäre vor fünf Jahren noch nicht möglich gewesen», meint Bernhard. Gleichzeitig «braucht es die Ziele aus der Politik». Und: «Die Schwierigkeit ist, die verschiedenen Perspektiven aufeinander abzustimmen.»

Politik dürfe auf Erfahrung der Industrie und der Branchen aufbauen

Wie Bernhard weiter ausführt, dürfe sich die Politik am Wissen und den Erfahrungen der Industrie und der Branchen orientieren. Die politischen Rahmenbedingungen müssten einfacher und effektiver werden. Hürden für eine effiziente und nachhaltige Urproduktion sollen seiner Meinung nach abgebaut werden. «Wir wollen sicher nicht die Spassbremse sein in der Produktion», meint Bernhard.

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Er betont, dass die Nachhaltigkeitsziele aus Kundensicht definiert werden. Wie Bernhard weiter ausführt, sei die Angst spürbar, dass der Weg zu einer nachhaltigeren Land- und Ernährungswirtschaft komplexer würde. «Wir müssen einen Schritt weitergehen und die Produktion einbeziehen mit unseren Bedürfnissen und hören, was im Moment möglich ist, um auf die Kundenbedürfnisse zu reagieren», sagt Rolf Bernhard.

Für Rolf Bernhard ist die Aus- und Weiterbildung ein zentrales Element für die Weiterentwicklung der ganzen Branche. «Wenn man sich verändern will, braucht man Unterstützung, Feedback und Reflektion. Und das kann sehr gut eine Bildungs-, Beratungs-, oder Forschungsstätte aufnehmen, damit man nicht alleine ist, wenn man sich bewegen muss oder soll.»

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So viel für den Moment von uns 🙏. Danke fürs Interesse und schönes Wochenende👋.


Agrarpolitik - der Podcast

Agrarpolitik wird von vielen Menschen umgesetzt und gemacht: von Landwirtinnen und Landwirten, von Verbandsvertreterinnen und -Vertretern, vom Bundesrat, von Parlamentarierinnen und Parlamentariern.

Im Agrarpolitik-Podcast beleuchten wir die Entwicklungen, zeigen Ansprüche und Handlungsachsen. Wir fragen nach - und hören zu und machen Agrarpolitik verständlicher, zugänglicher.

Wir sind: Sie, unsere Gäste, Andreas Wyss (Gespräche), Lisa Nagy (Social Media), Louisa Wyss (Webinare) und Hansjürg Jäger (Produktion).

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